6. Vergangenheit und Hader beenden
Du kannst zusätzlich einiges tun, was dir hilft, die Vergangenheit zu beenden. Solange Du dich noch nicht mit der Vergangenheit ausgesöhnt hast, bist Du darin verstrickt und gebunden. Gedanken wie: „Ich muss noch etwas erledigen!“, „Ich muss noch etwas wiedergutmachen!“, „Ich will noch etwas Bestimmtes bekommen und haben!“ halten das Ich gebunden.
Die Vergangenheit anzunehmen, wie sie war, bedeutet, diese Bindung zu beenden und frei zu werden. Darin verbrennt das Ich. Ohne ein „Ich will – ich will nicht“ zerfällt diese Ich-Konstruktion.
Es ist zugleich die Beendigung des Karmas. Das Karma ist im Kern die Summe all der Handlungen und Gedanken, die auf Wiedergutmachen oder auf Rache gerichtet sind. Dadurch wird das Unrecht und die Gewalt aufrecht erhalten und bringt immer neue Gewalt und neues Unrecht hervor.
Viele glauben, zur Beendigung der Vergangenheit sei ein Vergeben wichtig. Viele glauben auch, wenn Du allen Menschen in deinem Leben und dir selber alles vergibst, dann seist Du frei von Vorwurf und Schuldgefühl und damit wärst Du nicht mehr an die Vergangenheit gebunden, dann „lässt Du die Toten die Toten begraben“, wie Jesus sich ausdrückte.
Aber wer bist du, dass Du vergeben könntest? Wer könnte, wer dürfte das tun? Wer weiß wirklich, wofür er dankbar sein kann und worin Schuld begründet ist?
Die wirkliche Lösung liegt jenseits von Vorwerfen und jenseits von Vergeben. Die Lösung liegt im schlichten Akzeptieren. Denn was könnte verrückter sein, als das nicht zu akzeptieren, was schon geschehen ist?
Das Ergebnis ist ein Gefühl von Frieden und Dankbarkeit. Das ist eines der größten Geschenke, die Du dir machen kannst.