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4. Die Muster Deines Lebens verstehen

4. Die Muster Deines Lebens verstehen

Dabei spielt das Enneagramm eine wichtige und sehr hilfreiche Rolle. Das Enneagramm ist ein Weg und Instrument der Erforschung der menschlichen Charakterstruktur, dass sich seit vielen Jahrhunderten entwickelt hat, von Gurdjeff Anfang des 20. Jahrhunderts in den Westen gebracht und in den 60er und 70er Jahren mit moderner westlicher Psychologie verbunden wurde. Die Struktur des Enneagramms unterscheidet neun wesentliche Charakterstrukturen mit den dazu gehörigen Fixierungen, die sehr deutlich deine Verhaltensmuster, Motive und deine seelische Dynamik beschreiben. Mit diesem Instrument kannst Du deine spirituelle Freundin sein und erkennen, welche Muster sich in deinem Körper–Geist– Gefühlsorganismus manifestiert haben und dein gesamtes Verhalten bestimmen.

Es sind Muster, für die Du nichts kannst. Muster, für die deine Eltern nichts können. Muster, für die niemand etwas kann. Und Du bist derjenige, der diese Muster immer deutlicher sieht. Das verändert die ganze innere Haltung diesem Leben gegenüber: die Haltung dessen, der nichts zu verändern sucht, die Muster nicht verändern will, sondern stattdessen anhält.

Du sollst nicht, wenn Du deine Charakterfixierung gefunden hast, eine bessere Sechs oder eine bessere Acht werden. Du kannst auch nicht, wenn du eine Sechser-Fixierung hast, eine Achter-Fixierung bekommen.

Nichts davon. Du sollst anhalten. Und das geschieht durch zwei innere Schritte:

Erstens siehst Du mit der Charakterfixierung besonders deutlich, welchem Grundgefühl Du aus dem Weg gehst und welches Grundgefühl dein Leben reguliert und bestimmt: Angst, die Angst nicht geliebt zu werden, die Angst die Kontrolle zu verlieren und darauf aufbauend Gefühle von Wut, Neid, wieder Angst, Stolz, Habgier u.s.w.. Indem Du das bemerkst, erkennst Du was die ganze Maschine antreibt. Die wichtigste Aufgabe besteht dann darin, dich diesem zugrundeliegenden Gefühl zuzuwenden, es zu erkunden, es zu erfahren und bereit zu sein, dem zu begegnen. Das ist der erste Punkt, wie das Enneagramm nützlich wird.

Der Zweite ist: Du siehst all diese Muster und erst bist Du sehr ernüchtert, schockiert und beleidigt, weil es so demütigend ist, zu sehen, dass Du alles, von dem Du bisher dachtest, es sei deine originelle Schöpfung und deine „besondere“ Persönlichkeit, im Enneagramm beschrieben findest. Die meisten Menschen sind sehr überrascht, wenn sie das lesen. Später erkennst Du dich in anderen Menschen, die die gleiche Charakterfixierung haben, wieder: Die machen das genauso wie ich. Das zu erleben und zu sehen ist sehr beschämend und ernüchternd – zuerst – und dann ist es sehr, sehr erleichternd. Da erkennst du: Wenn das so mechanisch abläuft, dann kann ich mich dem zuwenden, was ich wirklich bin.

Du entdeckst mit Hilfe des Enneagramms das Grundgefühl und die Grundleidenschaft deines Lebens und kannst dich dem stellen und dem begegnen. Ein Mensch mit einer Sechser-Fixierung kann beispielsweise erkennen, wie all sein Handeln von Angst bestimmt wird. Die Zweier-, Dreier- und Vierer-Fixierungen können beobachten, wie alles von dem Wunsch bestimmt wird, endlich geliebt zu werden und der Angst, der Verlorenheit und dem Nicht-Geliebt-Werden zu entkommen.

Du kannst gleichzeitig klar und deutlich deine spirituelle Freundin oder dein spiritueller Freund sein. Du siehst die Muster, Du siehst, was da abläuft und indem Du anhältst und bereit bist, das zu fühlen, kommen diese ganzen Muster zur Ruhe und dann zeigt sich die Essenz, die darin enthalten ist.

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